Literatur - Narrativität - Diskurs
Leitung: Prof. Dr. Ulf Brunnbauer, Prof. Dr. Raoul Eshelman, Dr. Anna-Dorothea Ludewig, Dr. Prof. Riccardo Nicolosi
In der Studiengruppe „Literatur - Narrativität - Diskurs“ kommen Promovierende, Postdocs und Projektleiter aus der Slavistik und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft zusammen. Im Fokus der gemeinsamen Arbeitstreffen stehen literarische Diskurse und Textpraktiken ost-, mittelost- und südosteuropäischer Autorinnen und Autoren vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute.
Dabei werden in transnational und interdisziplinär vergleichender Perspektive spezifische Erzählweisen, Narrative und durch sie erzeugte Bedeutungsebenen untersucht wie auch kulturhistorische Hintergründe für Entstehungsprozesse, Rezeption und Wirkungsmacht von Texten besprochen. Das Themenspektrum der aktuellen Projekte umfasst Fragen zu politischen Narrativen und Poetiken in historischen Übergangszeiten, zu Transformationen von Erinnerungskulturen, zu Figurationen des Hybriden in transkulturellen Kontexten der Migration, zur (De)Konstruktion kultureller und nationaler Identitätszuschreibungen, zu Erfahrungen von Alterität und Kontingenz sowie zu Imaginationen und Wahrnehmung des (Kultur)Raums.
Daneben widmet sich die Studiengruppe auch literatur- und kulturtheoretischen Texten und historisch-kulturellen Dynamiken von Wissensdiskursen in Beziehungen der Literatur zu anderen Künsten und Medien. Diese sollen u.a. dazu dienen, die Besonderheiten narrativer Sinnstiftung und die epistemologische Funktion der Literatur zu diskutieren, wie auch dazu, die Möglichkeiten und Grenzen der Literaturwissenschaft selbst zu erörtern und damit die eigenen Methoden und Begriffe zu schärfen. Narrativität stellt für die Arbeit der Studiengruppe eine Schlüsselkategorie zur Analyse von Geschichte(n) im Spannungsfeld von Fiktion und Faktualität dar.
Mitglieder:
Frances Jackson, M.A.
"Zůstali věrni?" Narrativierung(en) der nationalen Gefährdung
Marina Klyshko, M.A.
Das politische Imaginäre eurasischer Fiktionsräume: China im postsowjetischen Diskurs Russlands
Slata Kozakova, M.A.
Der einsame Mann, die einsame Frau. Die Krise der Geschlechter in der russischen Literatur der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Frederik Lange, M.A.
Der Fluss unter der Brücke. Die Drina als ambivalenter Erinnerungsort
Dr. Anna-Dorothea Ludewig
"Die jüdische Frau" – Verhandlungen von Weiblichkeit und Judentum in der kulturzionistischen Literatur und Publizistik
Mara Matičević, M.A.
Grenzenloses Erzählen. Narrative Konstruktionen migratorischer Subjekte in den Literaturen der Gegenwart
Jeremias Schmidt, M.A.
Kriegserfahrungen bayerischer Soldaten an der Ostfront des Ersten Weltkrieges, 1915-1918
Emanuel Tatu, M.A.
"Erfahrung" und "Wahrnehmung" in der Prosa rumänisch-jüdischer Autoren der Zwischenkriegszeit (ca. 1920-1940). Ion Călugăru, Ury Benador, Max Blecher
Philipp Tvrdinić, M.A.
Stanislaw Lem und die Kybernetik
Ehemalige Mitglieder:
Prof. Dr. Susanne Strätling (seit 04/2018 Universität Potsdam)
Annelie Bachmaier, M.A.
Alice Buzdugan, M.A.
Jana Kantoříková, M.A.
Dr. Nina Weller