Graduate School for East and Southeast European Studies
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Workshop München

Ungeschehene Geschichte und ihre erinnerungskulturelle Dimension

07.07.2016 at 00:00  – 09.07.2016 at 00:00 

Vom 7. bis 9. Juli veranstaltet die DFG-Forschergruppe "Was wäre wenn" gemeinsam mit der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien und dem Institut für Slavische Philologie der LMU München einen interdisziplinären Workshop mit dem Titel "Ungeschehene Geschichte und ihre erinnerungskulturelle Dimension. Kontrafaktische historische Narrative zwischen Literatur und Geschichte in Ost und West".
Der Workshop unter der Leitung von Dr. Brigitte Obermayr sowie den Mitgliedern der Graduiertenschule Prof. Dr. Riccardo Nicolosi und Dr. des. Nina Weller will kontrafaktische historische Narrative aus vergleichend literatur-, medien- und geschichtswissenschaftlicher Perspektive hinsichtlich ihrer Funktion als konstituierende und dynamisierende Elemente von Erinnerungskulturen untersuchen. Ein besonderer Akzent liegt dabei auf den postsozialistischen Kulturen Osteuropas.
Der Workshop geht von der Annahme aus, dass sich die Relevanz kontrafaktischer Alternativwelten in Geschichte, Literatur und anderen Medien nicht auf fiktions- und erkenntnistheoretische Aspekte beschränkt. Kontrafaktische Alternativwelten sollen insbesondere als Artikulationen bestimmter Erinnerungskulturen untersucht werden. Hier geht es aus literatur- und medienwissenschaftlich vergleichender Perspektive und im interdisziplinären Austausch mit der Geschichtswissenschaft darum, die hohe Ambivalenz des Kontrafaktischen zu verhandeln, deren narrative und argumentative Strategien zu analysieren sowie Bedingungen zu untersuchen, unter denen kontrafaktische Szenarien entstehen. Das Kontrafaktische kann (offiziell) ‚Ungeschehenes’ geschehen machen, kann Geschichte (er)finden und Verhandlungsspielräume erweitern. Genauso gut scheint es dazu in der Lage, der Teleologie offizieller Geschichtspolitik in die Hände zu spielen und deren Hyperrealismus und Monumentalismus in kontrafaktischen Allegorien plausibel zu machen.

Zeit: 07.-09.07.2016, ganztägig
Ort: München, Künstlerhaus am Lenbachplatz, Lenbachplatz 8, 80333 München, Club-Raum 1
Kooperation: DFG-Forschergruppe "Was wäre wenn", Institut für Slavische Philologie (LMU)

 


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