Graduate School for East and Southeast European Studies
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Ketevan Gurchiani (Tbilisi)

Sowjetische Taktiken des Alltags und religiöses Erwachen in Georgien heute

29.05.2018 18:15  – 19:45 

Um "Sowjetische Taktiken des Alltags und religiöses Erwachen in Georgien heute" geht es in dem öffentlichen Vortrag von Dr. Ketevan Gurchiani (Tbilisi) am 29. Mai im "Forum" der Graduiertenschule in München. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem "Soviet Past Research Laboratory" (SOVLAB) statt und zählt zur deutschlandweiten Reihe "Georgien - Aufarbeitung der Sowjetgeschichte" anlässlich der Frankfurter Buchmesse, deren Ehrengast in diesem Jahr Georgien ist.

In ihrem Vortrag betrachtet Dr. Ketevan Gurchiani religiöse Alltagspraktiken in Georgien von der Sowjetzeit bis heute, insbesondere die informellen Beziehungen zwischen Priestern und Gläubigen der Georgischen Orthodoxen Kirche. Dabei verfolgt die Anthropologin einen genealogischen Ansatz. Fragen nach der alltäglichen Bedeutung von Religion und religiöser Sozialkontrolle sowie nach den Spezifika georgischer Religiosität stehen dabei im Mittelpunkt. Die Feldforschung in Georgien wurde als "Multi-Sited"-Ethnographie durchgeführt. Gurchiani kommt zum Schluss, dass die von ihr beobachteten religiöse Taktiken Abhängigkeit reproduzieren.

Dr. Ketevan Gurchiani ist Associate Professor in Cultural Studies and Religion an der georgischen Ilia State University (Tbilisi). Gurchiani studierte Klassische Philologie an der Staatlichen Javakhishvili Universität Tbilisi und an der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. In Ihrer Promotion beschäftigte sie sich mit antikem griechischen Theater und Religion. Aktuell forscht und unterrichtet sie im Bereich der kulturellen und sozialen Anthropologie. Ihre Forschungsinteressen gelten den verschiedenen Aspekten der alltäglichen Religion. Aktuell erforscht sie die Religiosität unter georgischen Jugendlichen in Georgien und außerhalb. Seit 2015 leitet sie ein dreijähriges Forschungsprojekt mit Unterstützung der Nationalen Rustaveli Forschungsstiftung. Sie erforscht das alltägliche Leben, wie es vom postsowjetischen und sowjetischen Habitus geprägt und dabei auch verändert wird.

Das "Soviet Past Research Laboratory" arbeitet seit 2010 intensiv an der Aufarbeitung sowjetischer Geschichte. Hierfür führt die Organisation umfangreiche Forschungsprojekte und Diskussionen durch, erstellt und veröffentlicht Bildungsmaterialien verschiedner Art. Für die diesjährige Frankfurter Buchmesse mit dem Gastland Georgien hat das SOVLAB eine Veranstaltungsreihe zur Aufarbeitung der sowjetischen Geschichte Georgiens vorbereitet, die vom Georgian National Book Center und dem georgischen Ministerium für Kultur und Sport gefördert wird.

Die Reihe "Forum" richtet sich nicht nur an Hochschulangehörige, sondern auch an die interessierte Öffentlichkeit.
Zeit: Mittwoch, 29.05.2018, 18-20 Uhr c.t.
Ort: München, LMU, Historicum, Amalienstr. 52, Raum K 202
Kooperation: Soviet Past Research Laboratory, Georgian National Book Center, Georgisches Ministerium für Kultur und Sport

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