Graduate School for East and Southeast European Studies
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Éva Kovács (Wien / Budapest)

Bedrohte Wissenschaftsfreiheit: Aktuelle Trends in der Wissenschaftspolitik in Ungarn

21.05.2019 18:00  – 20:00 

Ein Vortrag von Dr. habil. Éva Kovács, Wien, Budapest. Die Soziologin Éva Kovács ist Forschungsleiterin am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien wie auch des Instituts für Soziologie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Sie beschäftigt sich u. a. mit dem Holocaust in Osteuropa und der Gedächtnis- und Erinnerungsforschung in Ungarn und der Slowakei. Hierzu hat sie zahlreiche Studien verfasst.

In keinem anderen EU-Land ist die Wissenschaftspolitik der-zeit so umstritten wie in Ungarn. Nachdem die renommierte Central European University (CEU) in das Visier der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán geriet, bedrohen seit dem Sommer 2018 „Restrukturierungsmaßnahmen“ die Wissen-schaftsfreiheit der Ungarischen Akademie der Wissenschaf-ten und selbst die ungarische Universitätslandschaft sieht sich erheblichen staatlichen Einschnitten ausgesetzt.

Dr. habil. Éva Kovács ist Forschungsleiterin am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien wie auch des Instituts für Soziologie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Sie beschäftigt sich u. a. mit dem Holocaust in Osteuropa und der Gedächtnis- und Erinnerungsforschung in Ungarn und der Slowakei. Hierzu hat sie zahlreiche Studien verfasst.

Nach der berüchtigten „Lex CEU“ im Jahr 2017 ebnete die Regierung von Viktor Orbán im letzten Jahr den Weg zur vollständigen Kontrolle der Finanzierung und damit auch Arbeit der traditionsreichen Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Die zahlreichen ausländischen Solidaritätsbekundungen mit der Akademie scheinen jedoch an der Regierung abzuprallen. Sie verfolgt ihre „Umstrukturierungspläne“ konsequent weiter und möchte fortan auch stärkeren Einfluss auf die ungarischen Universitäten nehmen. Dies alles geschieht mit dem angeblichen Ziel, die Lehre an den Universitäten wie auch die Forschung an der Akademie „effektiver“, „innovativer“ und „wettbewerbsfähiger“ zu machen.Vergleichbare Entwicklungen waren in anderen EU-Ländern durchaus zu beobachten. Die Referentin möchte jedoch die Besonderheiten des ungarischen Falls herausstellen. So soll hinterfragt werden, welche Zielsetzungen Orbán mit seinem „Kulturkampf“ und seiner Wissenschaftspolitik verfolgt und was diesen Fall so einzigartig macht im Kontext europaweiter und globaler (wissenschaftspolitischer) Entwicklungen.

Wann: Dienstag, 21. Mai 2019, 18.00 Uhr

Wo: WiOS, Landshuter Str. 4, Raum 017 (EG)

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